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Qubeg: Schlechte Karten für Langzeitarbeitslose

Veröffentlicht am 03.11.2010 in Sozialpolitik

Albrecht Gill, Stadtrat

Zum 31.12.2010 schließt die Qualifizierungs- und Beschäftigungswerkstatt des Landkreises Germersheim (Qubeg) ihre Pforten. Sie wird dann in das Caritas-Sozialkaufhaus „Warenkorb“ übergehen, das im kommenden Frühjahr in Germersheim eröffnet werden soll. Diese Auslagerung der Qubeg (vom Kreistag am 25.10.2010 mehrheitlich beschlossen) soll freiwillige Ausgaben des Landkreises einsparen und die Verwaltung verschlanken. Der Haken bei der Sache ist jedoch: Qubeg und Sozialkaufhaus sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Das Kerngeschäft der Qubeg ist die Qualifizierung und anschließende Vermittlung Langzeitarbeitsloser. Das Kerngeschäft des Sozialkaufhauses ist, Menschen mit geringem Einkommen gute Qualität zu niedrigen Preisen anzubieten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Vermittlungsrate der Qubeg in den vergangenen Jahren bei knapp 30% und die der Sozialkaufhäuser bei etwa 15% lagen. In Zeiten, in denen sich überall in Deutschland Kommunen den Kopf darüber zerbrechen, wie Langzeitarbeitslose erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln sind, ist es nach unserem Erachten wenig zielführend, ein Erfolgsmodell wie die Qubeg so schnell und leichtfertig aufzugeben. Besser wäre es, die Qubeg und das neue Sozialkaufhaus parallel und in Ergänzung zueinander zu betreiben. Ach ja, und noch ein paar Worte zu den Einsparungen: Wer glaubt, mit der Aufgabe der Qubeg erhebliche Summen einzusparen, hat in der Rechnung einen entscheidenden Faktor außer Acht gelassen: Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften sind für unseren Landkreis und damit für uns Steuerzahler beileibe nicht kostenneutral. Jeder Bürger, der den Sprung aus Hartz-IV schafft, benötigt kein Wohngeld mehr und beschert somit dem Kreissäckel Einsparungen im Sozialbereich.

 

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