Herrn
Bürgermeister
Marcus Schaile
Stadtverwaltung Germersheim
Germersheim, den 2.2.2016
Anfrage: Konzept für eine Unterbringung, Betreuung und Beschäftigung von Flüchtlingen in Germersheim
Da eine dezentrale Unterbringung einzelner Flüchtlinge bzw. Flüchtlingsfamilien aufgrund des Wohnungsmangels nicht mehr möglich erscheint, soll es nach den vorliegenden Informationen in absehbarer Zeit zentrale Unterbringungen von größeren Gruppen von Flüchtlingen geben (z.B. ehemalige Polizeizentrale und angedachte Container-Lösungen).
Es ist davon auszugehen, dass ab dann eine nach Herkunftsländern, Ethnien und religiöser Orientierung gemischte Gruppe zusammenleben wird. Aufgrund der Erfahrungen aus anderen Kommunen ist ein konfliktfreies Zusammenleben nicht grundsätzlich zu erwarten.
Es sollte Einigkeit darüber herrschen, dass gerade bei jungen Männern ein „erzwungenes Nichtstun“ neben Langeweile und Frust der Gefahr eines Abgleitens in dissoziales, evtl. kriminelles Verhalten Vorschub leisten kann. Leider stellen wir fest, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine ausreichenden Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge vorhanden sind.
Es ist uns bewusst, dass gerade in den Anfängen dies zu einer zusätzlichen Belastung der Aufsicht führenden Stamm-Mitarbeiter führen kann - solange, bis sich z.B. aus den Reihen der Flüchtlinge selbst ein „Vorarbeiter“ anbietet.
Auf der anderen Seite kann eine Beschäftigung von Flüchtlingen Folgendes erreichen:
Die Vorschläge der SPD-Fraktion beruhen auf dem Gedanken, dass dem Reagieren auf all die Probleme, die mit dem Flüchtlings-Zuzug einhergingen und noch -gehen, ein planerisches Agieren folgen muss, aufbauend auf einem örtlichen Netzwerk vorhandener personeller und sächlicher Ressourcen.
Die letzten städtischen Flüchtlingsgipfel zeichneten sich dadurch aus, dass jeder Akteur in diesem Feld seine Möglichkeiten vorstellte. Die SPD-Fraktion wünscht sich ein abgestimmtes, ineinander greifendes Netzwerk von Unterstützungsangeboten. Dies beinhaltet explizit auch verpflichtende Bausteine für die Betroffenen.
Markus Pfliegensdörfer/Reinhard Werner
Für die SPD-Fraktion Germersheim
Thomas Hitschler
Markus Kropfreiter